Vor etwa 15 Jahren habe ich eine wichtige Lektion gelernt, warum Gespräche schief laufen oder sogar scheitern und was ich tun kann, damit die Kommunikation in der Beziehung – und damit auch die Beziehung als solches – gelingt.
Wenn auch du deine Beziehung verbessern, einen unbewussten Kommunikations-Fehler vermeiden, sich wiederholende Muster durchbrechen und die Kommunikation in deiner Partnerschaft auf ein neues Level bringen willst, dann ist dieser Blog-Artikel für dich.
Du kannst dir den Inhalt auch gerne in diesem Video anschauen:
In meiner damaligen Partnerschaft tauchte jedes Mal, wenn ich ein „gescheites“, also ein wichtiges, ein tiefgründiges Gespräch über uns, unsere Beziehung und vielleicht sogar „den Sinn des Lebens“ führen wollte, das Phänomen auf, dass es in Streit endete.
Es war soooo mühsam, anstrengend und frustrierend, und ich hatte keine Ahnung, warum es so war. Ich bemerkte nur dieses wiederkehrende Muster von „Hey, lass uns reden“ hin zu „drei Tagen Streit“.
Manchmal müssen sich Dynamiken oft genug wiederholen, bis wir sie endlich als Muster erkennen und anfangen, sie – und uns – zu hinterfragen.
Ein kraftvolles Kommunikations-Prinzip
Zum Glück war ich damals bereits damit zu Gange, über Beziehungen, ihre Fallen und Dynamiken, und in dem Zusammenhang natürlich auch über Kommunikation und Beziehungen zu lernen.
Ich lernte auch darüber, dass der bewusste Teil unseres Verstandes und Teile unseres Unterbewusstseins und unseres Unbewussten nicht immer einer Meinung sind, und dass das, was wir sehen können, nicht unbedingt das sein muss, was tatsächlich stattfindet.
Und ich lernte ein sehr unbequemes, aber ermächtigendes Prinzip bezüglich Kommunikation, mit dem ich schließlich unser kleines Drama verwandeln konnte.
Das Prinzip heißt:
„Das Ergebnis der Kommunikation entspricht deiner geheimen Absicht.“
Unbequem, gell? … Atme….!
Dieses Prinzip spricht nicht unseren bewussten Verstand an – denn auf der bewussten Ebene wollen wir es ja (meistens) nicht vermasseln. Dieses Prinzip wendet sich an unser Unterbewusstsein und an unser Unbewusstes, also die eher verborgenen Teile unsere Psyche.
Ich war verzweifelt genug, um mit diesem Prinzip zu arbeiten. Ich war willens, mich an der eigenen Nase zu packen und zog die Möglichkeit in Erwägung, dass es schief lief, weil ich[nbsp]etwas falsch machte – obwohl ich die besten Absichten hatte.
Mal unabhängig von seinem Beitrag und seinen Fehlern, die für mich natürlich offensichtlich waren, wurde ich willens, wirklich bei mir zu schauen und mich auch in der Tiefe meines Bewusstseins zu überprüfen.
Dein Zugang zu deinem Unterbewusstsein
Ich musste mich also von der Sichtweise meines bewussten Verstandes lösen, nämlich dass ich richtig kommuniziere – während er alles vermasselt. Und ich verschaffte mir Zugang zu den verborgeneren Aspekten in mir, dem sogenannten Unterbewusstsein und Unbewussten.
Diese Bereiche unseres Bewusstseins sind extrem kraftvoll. Stell dir vor, sie sind der Teil vom Eisberg, der unter der Wasseroberfläche liegt und viel größer ist als das, was man von oben sieht. So ist es auch mit unserem Bewusstsein. Nur ein kleiner Teil ist bewusst, der größere Teil ist verborgen.[nbsp] Und seit Titanic wissen wir, dass nicht die Spitze des Eisbergs das Problem war….
Um Zugang zum Unterbewusstsein und Unbewussten zu schaffen, ist keine Hypnose notwendig, es gibt auch einen spielerischen Weg, der da heißt: „So tun als ob“.
Ich tat so, als ob es schief läuft, weil ich einen Fehler machte, und ich tat außerdem so, als ob es schief läuft, weil ich sogar wollte, dass es schief läuft. Auf der bewussten Ebene war das natürlich völliger Quatsch. Das Gegenteil traf zu, ich gab mir ja alle Mühe, um die Beziehung zu verbessern und die Kommunikation in unserer Partnerschaft zu stärken. Doch offensichtlich lief etwas schief, und wenn das Ergebnis meine verborgene Absicht widerspiegelt, musste ich etwas damit zu tun haben.
Deshalb forschte ich.
Was ich fand, war nicht sonderlich angenehm, mir einzugestehen. Wie das halt so ist, wenn wir uns auf Selbst-Entdeckungs-Reise begeben… Es ist nicht immer hübsch, aber heilsam.
Ich erkannte, dass ich zwar an der Oberfläche ein „gescheites Gespräch“ führen wollte, aber eigentlich im Verborgenen meine Überlegenheit beweisen wollte! D.h., ich wollte aufzeigen, dass ich hier die Gute bin, dass ich mich wenigstens um die Beziehung kümmere, dass ich mir Mühe gebe – im Gegensatz zu ihm -, und dass ich mir um die Beziehung Gedanken mache. Autsch!
Als ich erkannte, dass meine wahre, bzw. stärkere Absicht nicht so rein war, wie ich ursprünglich angenommen hatte, sondern dass ich eigentlich mit einer Überlegenheit und Arroganz daherkam, machte es für mich durchaus Sinn, dass er diese „gescheiten Gespräche“ nicht mit offenen Armen begrüßte.
Plötzlich konnte ich seine Reaktion verstehen.
Diese Erkenntnisse, so unangenehm sie auch waren, veränderten für mich alles. Endlich hatte ich den Fehler gefunden und konnte ihn daher – mit Hilfe meines bewussten Verstandes – korrigieren. Ich traf die bewusste und klare Entscheidung, ab sofort aufrichtig konstruktiv zu sein, uns als ebenbürtig und gleichwertig zu betrachten, und von meiner Überheblichkeit abzusehen.
Das Spannende war, dass mit dieser bewussten Entscheidung meine nervige Bedürftigkeit nach diesen „gescheiten Gesprächen“ vorbei war und unsere Beziehung und Kommunikation viel besser und entspannter verlief.
Kommunikation in der Partnerschaft
In Beziehungen und in Kommunikation passiert so viel unter der Wasseroberfläche, was wir nicht bewusst wahrnehmen, aber was dennoch den Kurs unserer Beziehungen und der Kommunikation bestimmt. Und so unangenehm es sein kann, diese Ehrlichkeit mit sich aufzubringen und in der Tiefe zu forschen – ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: es ist die Mühe absolut wert!
Anleitung zur Umsetzung
Nun zu dir: Mit wem läuft es – wiederholt – in Gesprächen nicht sonderlich gut?
Unabhängig von den Fehlern des anderen, wärst du willens, in Erwägung zu ziehen, dass auch du möglicherweise zu eurem Misserfolg beiträgst?
Angenommen, es läuft schief, weil du etwas falsch machst – inwiefern könnte da was dran sein? Inwiefern könnte das zutreffen?
Und was könnte deine verborgene und negative Absicht sein, mit der du es dir und euch vermasselst? Also, warum würdest du wollen (obwohl du es natürlich nicht willst), dass es schief läuft?
Zerdenke es nicht, schau, was dir spontan in den Sinn kommt. Spiel ein bisschen damit. Es wird nicht unbedingt logisch sein, aber psycho-logisch.
Es geht hier nicht um Schuld oder um schlechtes Gewissen! Doch es geht darum, dass wir erst dann Fehler korrigieren können, wenn wir sie aufdecken!
Verborgene Absichten gehen meist in die Richtung von
- Überheblichkeit: „ich bin besser als du“,
- Recht-haben „siehste!“ und
- Rache „dir zeig ich’s“
Bedenke: du erforschst dich und diese Dynamiken nicht, um dich dann gerechtfertigt schlecht zu fühlen!!! Du forschst, damit du sie transformieren und überwinden kannst und mehr Zeit und inneren Raum hast, um dich glücklich zu fühlen und die Beziehung zu genießen!
Wenn du deine verborgene Absicht gefunden hast, dann nutze die Kraft deiner bewussten Entscheidung:
Willst du mit diesem Fehler weitermachen oder willst du aufrichtig konstruktiv werden?
Bekräftigte deine Entscheidung gerne mit einem Kommentar unter diesem Blog.
Und wenn dich diese Gedanken angeregt, inspiriert oder zum Nachdenken gebracht haben, leite diesen Artikel gerne weiter! Wir können gar nicht genug Bewusstheit und Erkenntnisse für unsere Art der Kommunikation erlangen.
Alles Liebe und frohes Schnaufen,
Anne-Kathrin
Hier sind 3 Hilfestellungen, um deine Beziehung zu verbessern und über Kommunikation in der Beziehung zu lernen:
Individuelles Coaching
Oder melde dich bei mir für dein kosten-freies Start-Gespräch, bei dem wir schauen können ob und wie ich dich zeitnah und individuell begleiten kann.