Eine Patientin fragte mich letzte Woche ganz vorsichtig: „Haben Sie als Therapeutin denn auch noch Probleme?“
Wenn du dich das auch fragst, oder nach unzähligen Büchern und Seminaren an dir zweifelst, weil es immer noch Themen und Herausforderungen in deinem Leben gibt, dann ist dieser Blog-Artikel für dich.
Ich vermute, wir alle haben zu viele Hollywood-Filme mit Happy-End geschaut
Wir meinen, wenn wir genug Bücher gelesen haben, gibt es keine Probleme. Wenn wir genug Übung im Meditieren haben, regen wir uns nicht mehr auf. Wenn wir genug Selbst- und Therapieerfahrung haben, dann ist unser Leben immer rosig. Und wenn das alles nicht eintritt, hatten wir vielleicht die falsche Methode oder einfach nur Pech, wir waren zu blöd oder haben etwas falsch gemacht.
Dieses Sich-verstricken im „wenn… dann…“ finde ich sehr menschlich. Doch lass es uns bei Licht und aus einem anderen Blickwinkel betrachten:
Würdest du vermuten, dass dein Hausarzt niemals selbst krank wird? Und würdest du ihm Inkompetenz unterstellen, wenn er eine Grippe hat?
Oder würdest du eher denken, dass es Jedem mal passiert und dass er sich wenigstens zu helfen weiß und sich schnell wieder auskuriert?
Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren aktiv mit Persönlichkeitsentwicklung, Selbsthilfe und Selbsterfahrung und arbeite seit über 15 Jahren als Therapeutin und Coach, und ich kann dir versichern: Ich bin immer noch Mensch.
Das Einzige, was sich über die Jahre geändert hat, ist, dass ich besser darin geworden bin, Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.
Was mir zu Anfang richtig Mühe gemacht hat und wofür ich Wochen oder gar Monate gebraucht habe, gelingt mir jetzt in ein paar Tagen oder Stunden. Das heißt, die Zeit meines Leidens ist um ein Vielfaches kürzer geworden und damit meine Lebensqualität enorm gestiegen.
Mein Selbstvertrauen ist gewachsen, genauso wie meine Handlungsfähigkeit und Kompetenz. Außerdem habe ich gelernt, dass wir alle Freunde brauchen und dass es nicht nur okay, sondern sogar clever ist, sich Unterstützung zu holen. Denn auch dadurch verkürzen wir die Zeit unseres Leidens und haben mehr Zeit zum Glücklichsein.
Und so kommen und gehen die Wellen des Lebens immer noch, doch meistens surfe ich sie, statt sie zu trinken. Und selbst wenn ich sie trinke, weiß ich, wie ich wieder schnell auf’s Surfbrett komm. Und das macht einen enormen Unterschied.
Kurz gesagt: es wird nicht unbedingt leichter, doch wir werden besser – und deshalb wird es leichter.
Daher sei gnädig mit dir, wenn du Mensch bist! Es ist kein Problem, wenn du fällst, solange du wieder aufstehst.
Wenn du Unterstützung von mir möchtest, melde dich gerne für dein kostenfreies Startgespräch, so dass wir schauen können, mit welchem meiner Angebote wir dir zeitnah weiterhelfen können.
Wie geht’s dir damit, zu hören, dass Therapeuten auch nur Menschen sind und dass du nichts falsch machst, nur weil die Wellen des Lebens kommen und gehen?
Lass mich in den Kommentaren unter diesem Blog wissen, und bitte teile diesen Artikel auch mit deinen Freunden, wenn du meinst, dass sie vielleicht ein bisschen mehr Menschlichkeit sich selbst gegenüber gebrauchen können.
Alles Liebe,
Anne-Kathrin