Wenn du dein Bewusstsein und dein Herz ein bisschen erweitern, auch in stressigen Momenten den anderen nicht aus den Augen verlieren und deine Laune positiv beeinflussen willst, dann ist diese Geschichte für dich.

Vor ein paar Monaten beobachtete ich bei uns im Rathaus aus der Entfernung einen Dialog zwischen einem Asylanten und der Angestellten. Er mühte sich in einem absolut gebrochenen Deutsch ab, um herauszufinden, wo er einen Asyl-Antrag stellen könnte. Und sie antwortete ihm genervt, ungeduldig und in dem breitesten saarländischen Dialekt.

Dieser Dialekt ist wirklich nicht einfach zu verstehen, so wird zum Beispiel aus der Stadt Neunkirchen (wo er hin sollte) ein Neinkeije, natürlich in der Aussprache noch verkürzt und vernuschelt. Das kann schon für einen Muttersprachler unverständlich sein.

Es tat mir in der Seele weh und ich überlegte kurz, ob ich mich einklinken sollte, um sie um Hochdeutsch zu bitten oder um zu vermitteln.

Es wäre ein Kleines gewesen, freundlich zu sein und mit ihm hochdeutsch und langsam zu sprechen, und hätte sie auch nur einen Moment lang in Betracht gezogen, was dieser junge Mann vielleicht schon alles durchgemacht hat, weshalb er jetzt hier einen Asyl Antrag stellen will, hätte es alles verändert. Und zwar für ihn UND sie.
Doch sie war auf sich bezogen, auf ihren vielleicht stressigen Tag und eine weitere Anfrage, die sie erledigen sollte.

Und sind wir nicht alle manchmal so? Gefangen in unserer eigenen Welt und unseren eigenen Problemen und gleichzeitig blind für die Befindlichkeit unseres Gegenübers?

Doch in einen warmherzigen und offenen Kontakt mit einem Mitmenschen zu gehen, hilft nicht nur dem Anderen, sondern tatsächlich auch uns selbst. Ein paar Minuten können tatsächlich einen riesigen Unterschied in unserer Befindlichkeit machen.

So lade ich dich ein, neugierig zu werden: in welchen Bereichen bist du im Moment einfach nur mit dir selbst beschäftigt, auf eine Art und Weise, die dir eigentlich gar nicht gut tun? Und wer sind die Mitmenschen, für die du deine Augen wieder ein bisschen öffnen könntest, für die du vielleicht Neugier aufbringen könntest, wie es ihnen eigentlich geht?

Es spricht überhaupt nichts dagegen, dich auch um dich selbst zu kümmern. Doch wenn du in dir selbst gerade völlig gefangen bist und dadurch vielleicht unsensibel mit deinen Mitmenschen wirst, könntest du dieses Blatt wieder wenden, deine eigene Laune heben und für den anderen vielleicht wirklich einen Unterschied machen.

Wie immer: glaube es mir nicht einfach, ABER teste es!

Und bitte teile diesen Blog großzügig, auf dass wir alle ein bisschen aufmerksamer und menschlicher werden!

Alles Liebe,
Anne-Kathrin

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