Wenn du Angst hast, Entscheidungen zu treffen, insbesondere Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, oder wenn du mehr Mut zur Entscheidung brauchst, dann ist dieser Blog-Artikel für dich.

Wenn du das Video-Format bevorzugst, kein Problem, hier kannst du es anschauen:

Ja, es wäre manchmal schön, wenn wir eine Glaskugel hätten und in unserem Leben vorspulen könnten, um zu wissen, wie es ausgeht, beziehungsweise auch zurückspulen, um Dinge zu verändern. Doch bis all das erfunden ist, können wir uns anders weiterhelfen, und ich habe heute dafür zwei Anregungen für dich.

Angst ist ja etwas, was uns lähmt und was dazu führt, dass wir auf der Stelle treten und scheinbar keine Entscheidung treffen. Doch eigentlich tun wir es trotzdem. Denn in dem Nicht-Entscheiden treffen wir eine Entscheidung, nämlich die, auf der Stelle zu treten.
Um dem zu entkommen, geht es deshalb darum, innerlich wieder in eine Vorwärtsbewegung zu kommen, wenn auch vielleicht erst mal nur mit kleinen Schritten.

Das Allererste, was ich immer wieder empfehle und woran ich immer wieder erinnere, wenn uns Emotionen aller Art im Griff haben, ist: Prüfe und sorge dafür, dass du noch tief atmest!

Richtige Entscheidungen treffen?

Und dann mach dir bewusst: Wenn wir Entscheidungen treffen, treffen wir sie immer nur aus unserer jetzigen Perspektive heraus. Wir haben nicht wirklich einen Überblick über das Große Ganze. Und demnach können wir nicht wirklich beurteilen, ob Entscheidungen tatsächlich richtig oder falsch sind. Wie oft schon haben Entscheidungen, die erst mal falsch erschienen, sich Jahre später als richtig herausgestellt? Und auch umgekehrt: wie oft waren wir uns sicher, es sei die richtige Entscheidung, nur um später festzustellen, dass es doch nicht die beste Entscheidung war.

Unsere Perspektive ist wirklich begrenzt, und so können wir aus der Perspektive z.B. einer Ameise nicht sehen, was vielleicht ein Vogel sehen kann und demnach können wir nicht wirklich wissen, was richtig oder was falsch ist, und wir wissen nicht, was “gute Entscheidungen treffen” wirklich bedeutet. Und das ist die gute und die schlechte Nachricht. Denn es so zu betrachten, ist erst mal eher unangenehm, aber wenn wir uns in diese demütige Unwissenheit hinein entspannen, bringt sie auch eine Entlastung.

Atmest du noch?

Vielleicht kennst du die folgende Geschichte – sie kursiert in verschiedenen Varianten, das hier ist eine, wie ich sie kenne:

Es war einmal ein armer Mann, dem ein Pferd zulief. Und die Leute im Ort sagten: “Was hast du für ein Glück, jetzt hast du ein Pferd!” Und er antwortete: “Wer weiß…”
Einige Tage später ging er auf dem Pferd ausreiten, fiel herunter und brach sich das Bein. Und die Leute im Ort sagten: “Wie schrecklich, was für ein Pech du aber auch hast!” Doch er antwortete wieder nur mit: “Wer weiß.”
Und dann kam der Krieg, und die Männer wurden eingezogen, außer ihm, denn mit seinem gebrochenen Bein war er an dieser Stelle nutzlos. Und dann sagten die Leute wieder: “Was hast du für ein Glück gehabt”, worauf er wieder nur antwortete: “Wer weiß.”

Diese Geschichte ist ein schönes Beispiel für unsere manchmal engstirnige Perspektive, und sie lädt uns ein, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass es noch eine größere Perspektive gibt, die wir im Moment noch nicht umfassend wahrnehmen können, und dass wir deshalb gar nicht wirklich beurteilen können, was die falsche oder die richtige Entscheidung ist. Wir geben unser Bestes aus dem Moment und der momentanen Perspektive heraus, aber mehr geht nicht. Und das reicht.

Wenn du hier mitfühlst und mitdenkst, was passiert dann mit deiner Angst? Was passiert mit deinem Spannungslevel? Und wie tief kannst du jetzt atmen?

Mut zur Entscheidung?

Den zweiten Gedanken, den ich dir zur Entlastung anbieten möchte, ist die Bewusstheit, dass in unserem Leben alles nur eine Improvisation ist. Wir führen kein konzertreifes Stück auf, das wir vorher ewig oft geprobt haben. Wenn du dieses gleiche Leben nicht schon einmal genauso gelebt hast, dann ist dein Leben eine Improvisation, im besten Fall eine Probe, aber nicht das Konzert.

Ich hab früher jahrelang im Akkordeon-Orchester gespielt. Wir hatten in der Regel ein Konzert-Wochenende im Jahr, und den Rest des Jahres haben wir dafür geprobt. Am Anfang, mit den Noten der neuen Saison, war es fürchterlich chaotisch, alles lief schief, wir hatten keinen Plan, haben haufenweise Fehler gemacht, sind zwischendurch verzweifelt und konnten uns nicht vorstellen, dass das je etwas werden würde. Doch von Woche zu Woche haben wir uns ein kleines bisschen gebessert und wenn dann das Konzert kam, waren wir – mehr oder weniger – bereit. Manche Konzerte liefen besser, manche nicht ganz so, und ich glaube, in jedem einzelnen Konzert passierten immer noch die ein oder anderen Fehler – obwohl wir fast ein ganzes Jahr an diesen Stücken geprobt hatten! Wenigstens kamen wir immer irgendwie zu einem erfolgreichen Ende.

Die Möglichkeit der ewigen Wiederholung des genau gleichen Stückes haben wir in unserem Leben in der Regel nicht. Unser Leben ist die Probe. Manchmal chaotisch, mit Fehlern und mit Fortschritten, aber in der Regel weit weg von perfekt oder konzertreif.

Und deshalb geht es bei Entscheidungen treffen nicht so sehr darum, auf jeden Fall die richtige Entscheidung zu treffen oder vor lauter Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, gar nichts entscheiden. Sondern wir dürfen gnädig mit uns sein. Wir geben unser Bestes, so gut es geht. Wir werden Fehler machen, und wir können uns unsere Fehler verzeihen, aus unseren Fehlern lernen und bei der nächsten ähnlichen Melodie diesen Fehler korrigieren.
Doch wir dürfen den hartherzigen und unrealistischen Anspruch an uns selbst loslassen und barmherziger mit uns selbst werden.

Denn die Angst hat einen Preis: Sie kostet uns manchmal auf der finanziellen Ebene, wenn wir versäumen, zu handeln. Sie kostet uns aber vor allem auf der emotionalen Ebene: sie kostet uns unser Glücklichsein. Sie kostet uns Lebendigkeit in unseren Beziehungen. Sie kostet uns Lebensqualität.

Angst kann nicht Dinge, Fehler oder Ereignisse verhindern, aber Angst wird verhindern, dass wir lebendig leben.

Wie willst du leben?

Lass dich atmen. Und lass dich leben.

Weitere Ressourcen, um Entscheidungen zu treffen

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“Wie du Entscheidungen mutig und mit Gewissheit treffen kannst.”

Dieses Coaching-Webinar ist kurz, knackig, und trotzdem praxis- und lösungs-orientiert und du erhältst 12 Monate lang unbegrenzten Zugriff darauf.

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“Atme durch und pack es an.”

Es ist voll mit inspirierenden Geschichten und Anleitungen, die dir definitiv helfen werden, dich selbst in eine Vorwärtsbewegung zu bringen, und dafür auch Ängste und andere Hürden zu überwinden.

Welchen Weg du auch immer für dich selbst wählst – glaube es mir nicht einfach, ABER teste es!

Alles Liebe und frohes Schnaufen,
Anne-Kathrin

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